Rheinpalz, 10.02.2014
REICHENBACH-STEEGEN: 60 Bürger haben 80 Vorschläge erarbeitet, um die Gemeinde lebenswerter zumachen
Die Neugestaltung des Kerweplatzes und die Organisation eines Ortsteilfestes sind zwei konkrete Vorhaben aus einer ganzen Reihe von Projekten, die anlässlich der Dorfmoderation in Reichenbach-Steegen angepackt werden sollen. Diese sowie die weiteren Ergebnisse des Prozesses, an dessen Ausarbeitung in den vergangenen Monaten mehr als 60 Menschen aus der Gemeinde in zahlreichen Sitzungen mitgearbeitet hatten, wurden am Samstagabend im Bürgerhaus vorgestellt.
„Gemeinsam geht’s weiter“, gab Ortsbürgermeister Dirk Wagner (SPD) zu Beginn der Veranstaltung, die nicht ganz so gut besucht war wie die Auftaktveranstaltung zur Dorfmoderation im April vergangenen Jahres, als Losung aus. Wagner verdeutlichte, dass die Bürgerbeteiligung noch lange nicht abgeschlossen sei, sondern gerade in der Phase der Umsetzung der Projekte, die seit April vorgeschlagen worden waren, bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement gefragt sei. Wagner kündigte für den 26. Februar ein erstes Treffen an, mit dem in die Umsetzungsphase gestartet werden soll.
Sehr erfreut zeigte sich der Bürgermeister über das Ergebnis der Dorfmoderation. Mehr als 60 Bürger hätten in zahlreichen Arbeitsgruppensitzungen rund 80 Vorschläge erarbeitet, um das Leben in Reichenbach- Steegen lebenswerter zu gestalten und um Probleme durch den demografischen und gesellschaftlichen Wandel begegnen zu können. Allerdings hätten auch die politisch Verantwortlichen, insbesondere die in der Lenkungsgruppe engagierten Ratsmitglieder, bei dem Prozess viel gelernt. „Wir können in einem Jahr zwar keine Antworten finden auf alle Probleme, die uns die Zukunft bringt, aber wir haben den Anfang gemacht und greifen Themen auf, die in Zukunft brisant werden können“, sagte Wagner. Als konkretes Beispiel nannte er die Ausarbeitung eines Leerstandskatasters. Auch in Reichenbach- Steegen stehen insbesondere in den Kernbereichen der vier Ortsteile immer mehr Anwesen leer.
„Die Bürgerbeteiligung ist noch lange nicht abgeschlossen.“ Das sagte Dirk Wagner, Ortsbürgermeister von Reichenbach-Steegen, bei der Vorstellung der Ergebnisse der Dorfmoderation.
Julia Kaiser, Raum- und Umweltplanerin aus Kaiserslautern, hatte zusammen mit ihrem Büro „Stadtgespräch“ aus Kaiserslautern den Prozess begleitet. Sie betonte, dass man in den nächsten Monaten mit der Anerkennung als ausgewiesene Schwerpunktgemeinde rechne. Das bedeute ganz konkret für private Bauherrn, die historische Bausubstanz im Dorf sanieren und renovieren wollen, eine im Vergleich zur ohnehin schonmöglichen Förderung in einer Dorferneuerungsgemeinde eine nochmalige Steigerung der Zuschussmöglichkeiten. Kaiser wies auf die vielfältigen Beratungsmöglichkeiten hin, die den Menschen im Rahmen der Dorfmoderation geboten würden. Wesentliche Bestandteile der Dorfmoderation seien zudem das Leitbild, das man aus dem Prozess heraus für die Gemeinde habe gewinnen können sowie ein Dorferneuerungskonzept, das der Gemeinderat in den nächsten Wochen werde verabschieden können. Kaiser zeigte sich am Samstagabend überaus begeistert von dem Engagement, mit dem man in Reichenbach- Steegen an die Dorfmoderation herangegangen sei. Sie skizzierte einige wesentliche Vorschläge, die aus den Reihen der fünf Arbeitsgruppen gemacht wurden und die es in Zukunft gelte umzusetzen. Dazu hatte man im Foyer des Bürgerhauses Listen ausgehängt, in die sich interessierte Bürger eintragen konnten, die aktiv in der Umsetzungsphase mitarbeiten wollen. „Dorferneuerung lebt vom Mitmachen“, forderte sie die Menschen auf. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Musikverein Reichenbach- Steegen unter der Leitung von Robert Hemm. (ink)