Gemeindliches, zivilgesellschaftliches Engagement in Reichenbach-Steegen

Es war schon ein besonderer Abend am 23.04.15 im Bürgerhaus  in Reichenbach-Steegen.

Ortsbürgermeister Dirk Wagner hatte Ministerin Irene Alt - Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen – eingeladen zusammen mit Bürgerinnen und Bürger aus Reichenbach-Steegen über das Thema „Integration“ zu reden.
Dirk Wagner ist stolz darauf ein Team von  Mitbürgern zu haben die den 15 Asylbewerbern die in Reichenbach-Steegen und Albersbach untergebracht sind, mit Offenheit und Toleranz begegnen und die Kultur des Miteinanders gestalten. So haben sich spontan 40 Bürgerinnen und Bürger angeboten sich um die Betreuung der Asylbewerber zu kümmern. Sein Ziel für Reichenbach-Steegen ist es u. a. Vorbehalte positiv entgegenzuwirken, Mitbürgern Ängste zu nehmen sowie strukturelle Defizite abzubauen.

„Vor einem Jahr hatten wir uns noch nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt, die Entwicklung in unserer Welt fordert es, - die Menschen sind gekommen um zu bleiben“ so die Worte von Peter Schmidt, 1. Beigeordneter der VG-Weilerbach. Eine große Herausforderung an die Kommune die dabei an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stößt. „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, Peter Schmidt begrüßte die Gäste auch in arabischer Sprache.

Ursula Pratscher kümmert sich um die 15 Asylbewerber, auch diese hatten Angst, sie kannten sich nicht untereinander und kamen in eine fremde Welt. Mittlerweile haben sie sich etwas eingelebt und integrieren sich in den örtlichen Vereinen. Alle waren an diesem Abend anwesend und stellten sich den Bürgerinnen und Bürgern vor. Sie kommen aus Syrien, Somalia, Albanien und dem Kosovo.

Ministerin Irene Alt lobte die tolle Willkommenskultur in Reichenbach-Steegen. Im vergangenen Jahr kamen 10.000 Menschen nach Rheinland-Pfalz, in diesem Jahr werden 20.000 Menschen erwartet, die unterzubringen sind.
Sie bedankt sich bei den vielen  ehrenamtlichen Helfern die die Menschen begleiten bei der Eingliederung in unsere Gesellschaft. Ihr Ziel ist es u. a., die Kommunen zu unterstützen, den Bürokratieabbau zu fördern, die Vergabe von öffentlichen Aufträgen zu fördern, Beratungsstellen auszubauen und Fachkräfte einzustellen.

Eine besondere Herausforderung wird auf die Kitas in Rheinland-Pfalz  zukommen. Durch den Rechtsanspruch (auch für Asylbewerber) müssen sich die Kitas mit der Integration von zum Teil traumatisierten Kindern auseinander setzen. Gelder in Höhe von insgesamt 20 Mio. Euro werden für die Fortbildung von Kita-Mitarbeiterinnen und Jugendhilfeeinrichtungen investiert.

Kreisbeigeordneter Gerhard Müller teilte mit, dass 639 Flüchtlinge im Kreis auf 50 Ortsgemeinden aufgeteilt wurden und dort wohnen wie jede andere Familie auch. Im Moment werden die Asylbewerber nach dem Angebot von Wohnungen aufgeteilt. Besonders stolz ist er auf die Mithilfe der Bürger im Landkreis.

Im Anschluss konnten die Bürgerinnen und Bürger direkt mit der Ministerin ins Gespräch kommen und ihre Anliegen vorbringen. Diese Gelegenheit wurde auch von vielen Bürgern wahrgenommen.