„Bleiben Sie bewusst“ – Interview: Dirk Wagner über Klimaschutz

Dirk Wagner

Dirk Wagner

Die Corona-Pandemie bestimmt momentan die Schlagzeilen. Aber der Klimaschutz sollte darüber nicht in Vergessenheit geraten. Doch aufgrund der Ansteckungsgefahr mit dem Virus musste in Reichenbach-Steegen eine Versammlung der Klimaschutz AG in dieser Woche abgesagt werden. Ortsbürgermeister Dirk Wagner erläutert im Gespräch mit unserem Mitarbeiter Uli Schellhammer, über was zu diskutieren gewesen wäre.  Herr Wagner, Klimaschutz vor Ort – was war dazu geplant?Über die Energieagentur und Frau Rohde gab es die Veranstaltung „Klick Aktiv“, an der unser Energiebeauftragter – seit 2019 ist das Guido Pfeiffer – teilnahm.

Dort wurde vereinbart, dass bei uns vier Thementische aufgebaut werden sollten, an denen erstens Biodiversität, zweitens Klimaschutz im Alltag, drittens Mobilität und viertens Erneuerbare Energien erörtert und diskutiert hätten werden können. Ein Beispiel in puncto Biodiversität wäre, wie die gemeindlichen Grünflächen zu behandeln sind, damit sie dem Schutz der Insekten dienen. Oder Klimaschutz im Alltag könnte auf eine Tauschbörse oder ein Repair Café hinauslaufen. Bei Mobilität kann an Mitfahrergelegenheiten oder auch an E-Mobilität und anderes gedacht werden. Gibt es da schon ein Angebot?Bezüglich E-Mobilität ist Guido Pfeiffer bereits in Weilerbach mit einem Stammtisch vertreten, jeweils am ersten Donnerstag im Monat. Zurzeit wird wegen Corona geskypt. Wie sieht es mit dem Thema Erneuerbare Energien aus? Was diese betrifft, ist an Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen fürs Haus gedacht.

Jedenfalls sind das Denkanstöße und weitere Ideen sollten dann an den Thementischen erörtert und von den Besuchern vorgeschlagen werden. Arbeitsgruppen sollten sich dann an die Umsetzung machen. Mit welcher Resonanz hätten Sie gerechnet? Wir haben 1450 Einwohner und ein reges Vereinsleben. Der Gemeinderat steht hinter dem Vorhaben und mit 40 bis 50 Interessenten hätten wir schon gerechnet. So bedeutend und interessant wie diese Themen sind, werden sie sicher nicht ad acta gelegt, oder? Wenn die Lage sich wieder entspannen sollte, werden zuerst die Rats- und anderen Sitzungen nachgeholt, sodass es in den Sommer gehen kann, bis wir dieses Treffen erneut ins Auge fassen können. Das Interesse der Bürger ist sicher da. Wie beurteilen Sie denn die Bevölkerungsentwicklung in Reichenbach-Steegen? Die Einwohnerzahl ist eher stabil, wir haben Baugebietsflächen im Angebot. Insofern wäre eine solche Initiative ganz gut, um die Bürger wieder zusammenzubringen und die Dorfgemeinschaft zu stärken.

Was geben Sie ihren Bürgern in dieser besonderen Zeit mit auf den Weg? Die Coronasituation bringt uns doch zur Besinnung auf das Wesentliche, wir werden wacher. Die Frage „Was ist Realität?“ stellt sich anders. Es entsteht Neues. Und so sage ich nicht unbedingt wie inzwischen üblich:

Bleiben Sie gesund, ich sage: Werden Sie bewusst!